Kooperation unterzeichnet: TalentScouting der FH Dortmund

TalentScouting der FH Dortmund fördert Talente am BBG

Foto: Über die gelungene Kooperation freuen sich: FH-Rektor Prof. Dr. Wilhelm Schwick, stellv. Schulleiter des Bert-Brecht-Gymnasiums Dortmund Tim Schulte-Ortbeck, Studien- und Berufswahl-Koordinator des Bert-Brecht-Gymansiums Thomas Eltrop, FH-TalentScout Julia Eberlein, FH-TalentScouting-Koordinatorin Cornelia von Soosten, Talente Anja Iqbal, Baran Güncü, Vitusha Vaseetharan

Vor allem Schülerinnen und Schüler aus Nichtakademiker-Familien werden dabei schon seit 2017 vom TalentScouting der Fachhochschule Dortmund unterstützt. Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Gymnasium und Fachhochschule wurde jetzt auch vertraglich besiegelt: Am 17. September 2018 haben Tim Schulte-Ortbeck, stellvertretender Schulleiter, und Fachhochschulrektor Prof. Dr. Wilhelm Schwick eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, mit der beide Partner ihr Engagement für Bildungsgerechtigkeit bekräftigen.

Talente verschiedenster Herkunft nutzen seit eineinhalb Jahren das Beratungsangebot. Sie bringen vielfältige Stärken und Träume mit, aus denen im TalentScouting Zukunftsentwürfe werden. Da sind beispielsweise Anja Iqbal und Baran Güncü, die beide im nächsten Jahr ihr Abitur machen werden und mit einem Medizinstudium sympathisieren. Die 17-Jährige Anja hat bereits unterschiedliche Praktika im Krankenaus absolviert, der gleichaltrige Baran an einer Schüler-Orientierungswoche für Humanmedizin in Münster teilgenommen.

Gemeinsam mit TalentScout Julia Eberlein ergründen sie konkrete Wege in die Medizin: „Das TalentScouting verläuft ergebnisoffen. Bei welcher Institution die Talente letztlich einsteigen, richtet sich nach ihren Vorstellungen und Begabungen. Einige unser Talente verfolgen verschiedene Optionen, da sie vielseitig interessiert sind – auch das unterstützen wir“, beschreibt Julia Eberlein die Zusammenarbeit. So denkt Baran auch über eine Laufbahn bei der Bundeswehr nach.

Den angehenden Abiturienten Anja und Baran kommt bei ihrer Zukunftsplanung zugute, dass sie neben fachlichem Interesse ihre Persönlichkeit entwickeln: Beide sind in der Schülervertretung aktiv, Baran vertritt als Schülersprecher sogar die Interessen der Schülerschaft. Seit einem knappen Jahr ist auch Vithusha Vaseetharan im TalentScouting der Fachhochschule Dortmund. Die 16-Jährige besucht die 11. Klasse des Bert-Brecht-Gymnasiums und zeigt Interesse am Lehramtsstudium. Um bei ihrer Studien- und Berufswahl weiter an Sicherheit zu gewinnen, nimmt Vithusha an außerschulischen TalentSocuting-Angeboten teil – neben einem Projekt für Technik-Talente an der FH Dortmund hat sie auch Workshops an der Hochschule Bochum besucht.

„Wir pflegen einen engen Austausch mit den TalentScouting-Teams anderer Hochschulen, um unseren Talenten vielfältige Möglichkeiten zu bieten“, erläutert Julia Eberlein den kooperativen Ansatz. Zentraler Baustein des TalentScouting sind allerdings regelmäßige Coaching-Gespräche. „Die Begleitung der Schülerinnen und Schüler in diesem Prozess ist sehr wichtig, denn eine fundierte Entscheidung ist die Grundlage für einen erfolgreichen Bildungsweg“, erläutert FHRektor Prof. Dr. Wilhelm Schwick.

Ergänzt werden die Beratungen durch individuelle Förderangebote. Für den stellvertretenden Schulleiter Tim Schulte-Ortbeck passt die Kooperation hervorragend zum Bert-Brecht-Gymnasium: „Die individuelle Förderung liegt uns sehr am Herzen. Dabei liegt der Charme dieses Konzeptes darin, dass es weniger defizitorientiert ist, sondern individuelle Förderung als Entwicklung von Stärken von Schülerinnen und Schülern begreift. Damit leisten wir auch einen wichtigen Beitrag zur Schulentwicklung.“ Thomas Eltrop, Koordinator der Studien- und Berufsorientierung am BertBrecht-Gymnasium, ergänzt: „Die Kolleginnen und Kollegen haben ihren klassischen Talentbegriff erweitert, das Bewusstsein für die Potenziale besonderer Zielgruppen ist schärfer denn je.“ Tatsächlich ist eine aufmerksame Begleitung speziell für BildungsaufsteigerInnen wichtig. Denn wer beispielsweise in weniger privilegierten Verhältnissen aufwächst, glaubt oft trotz guter Noten nicht an die eigenen Aufstiegschancen. „Mit dem TalentScouting unterstützen wir die Jugendlichen darin, ihre Stärken und Interessen besser einzuschätzen und finden einen geeigneten, gangbaren Weg, um diese Potenziale bestmöglich auszuschöpfen“, beschreibt FH-TalentScouting-Koordinatorin Cornelia von Soosten.

Zum Projekt TalentScouting

In Deutschland entscheiden oftmals nicht die Fähigkeiten über den Bildungsweg, sondern die familiären Hintergründe: Während 77 Prozent aller Akademikerkinder studieren, beträgt dieser Anteil bei Kindern aus Nichtakademiker-Familien nur 23 Prozent. Wer in weniger privilegierten Verhältnissen aufwächst, vertraut seltener auf die eigenen Stärken und lässt trotz guter Noten vorhandene Aufstiegschancen ungenutzt. An dieser Stelle setzt das Projekt TalentScouting an, das ursprünglich von der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen entwickelt wurde und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft in NRW auf mittlerweile 17 Hochschulen ausgeweitet wurde.

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