Bertis Break ist ausgezeichnet!

Berlin. Der zum 6. Mal verliehene Sonderpreis „Hat Deine Schule Mobbing im Griff?“ geht an „Bertis Break“ des Bert-Brecht-Gymnasiums aus Dortmund. Der bundesweite Schülerzeitungswettbewerb der Länder findet jährlich statt. Ein Reisebericht von Hanja und Alex (Q1):

20. Juni 2019. 4 Uhr morgens, ganz Dortmund schläft. Ganz Dortmund? Nein! Für uns (Hanja und Alex, zwei Redaktionsmitglieder von Bertis Break) begann der freie Tag mit einem überaus lästigen Weckerklingeln. Warum? Dafür schauen wir ins Jahr 2018. Die Schülerin Verena Gaffarli schrieb für die letzte Ausgabe unserer Schülerzeitung zwei Artikel über Gewalt an Schulen. Dazu interviewte sie auch unsere Schulleiterin Frau Schmidt-Strehlau. Motiviert von Frau Hofmann wurde diese Ausgabe der Zeitung bei dem Schülerzeitungswettbewerb der Länder, veranstaltet von der Jugendpresse Deutschland, eingereicht. Im Februar 2019 kam dann die große Überraschung: Die zwei Artikel haben den Sonderpreis „Hat deine Schule Mobbing im Griff?“ von der Werner-Bonhoff-Stiftung gewonnen! (Bericht zur Preisverleihung von nachdertat.de hier)

Für uns hieß es also: Ab nach Berlin! In Begleitung von Herrn Schliwka (Physik- und Mathelehrer am BBG) nahmen wir unsere Reisetaschen, einen Kaffee und die ausgezeichnete Ausgabe von Bertis Break und stiegen um 5:30 Uhr (für unser aller Geschmack viel zu früh!) in den ICE nach Berlin. Dieser kam trotz eines Zusatzhaltes zu unserer Verwunderung pünktlich in Berlin an. Pünktlich hieß in dem Fall 09:06 Uhr. Immer noch viel zu früh, um klar zu denken. Nach einer ersten Shoppingtour für letztlich ungenutzte Regenschirme kamen wir im A&O Hostel Berlin Mitte an. Immer noch halb schlafend meldeten wir uns an und erhielten unsere Teilnahme-Badges. Im Anschluss daran hieß es, drei Stunden bis zum Beginn der Preisverleihung zu überbrücken. Es zog uns also zu einer großen Fast-Food-Kette, um unseren Koffeingehalt zu erhöhen, sowie den Hunger zu stillen und den Kaffee des Morgens zu entsorgen.

Bundesrat Hanja Peuschel und Alexander Baran nehmen stellvertretend in Berlin den Sonderpreis entgegen3

Zurück am Hostel nahmen wir den Luxus des Shuttleservice wahr, der daraus bestand, einen kilometerlangen Fußmarsch zur nächsten U-Bahn-Station auf sich zu nehmen und einige Stationen mit der U-Bahn zu fahren. Angekommen am Bundesrat erwartete uns eine Schlange von Preisträger/Innen, die wie wir noch die Sicherheitsschleuse passieren mussten.

Die Preisverleihung wurde moderiert von dem aus dem Fernsehen bekannten Malte Arkona, der zusammmen mit dem Bundesratspräsidenten Daniel Günther und einigen namhaften Laudatoren und Laudatorinnen aus Ministerien und Medien die zehn Haupt- und 16 Sonderpreise an Schulen aus ganz Deutschland vergab (das Video dazu ist auch auf YouTube zu finden). Mit Urkunde und frisch gepflücktem Schnittgemüse aus dem Bundesratsgarten im Gepäck ging es für uns weiter zur Europäischen Kommission. Dort warteten indisches Catering und eine Jazz-Band auf uns, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Müde und erschöpft mit schmerzenden Füßen kamen wir um 22 Uhr am Hostel an und konnten dann zum ersten Mal auf unsere Zimmer, die natürlich unbezogene Betten hatten und im sechsten Stock lagen. Natürlich war zu unserem großen Glück auch noch der Aufzug defekt.

 



Nach einer ziemlich kurzen Nacht begann der darauffolgende Tag um sieben Uhr mit einem ausgiebigen Frühstück und genügend Kaffee. Dann machten wir uns erneut mit dem großartigen Shuttleservice auf zur Friedrich-Ebert-Stiftung. Diesmal hatten wir allerdings eine gute Sicht auf Berlin von unserem Platz oben im Doppeldeckerbus. Das Programm dort begann mit einer großen Tasse Kaffee zu einer Fishbowl-Diskussion mit dem Thema „Europa“, bei der jeder Fragen und Meinungen hätte äußern können. Anschließend besuchten wir vorher gewählte Workshops. Alex beschäftigte sich mit der Methodik des gelingenden Redaktionsmanagements, während Hanja sich in ihrer Seminargruppe mit Diskursverschiebungen und den Strategien der Objektivitätsbewahrung in der Berichterstattung in Zeiten von (Rechts-)Populismus auseinandersetzte.

In den Pausen knüpften wir Kontakte mit anderen ausgezeichneten Redaktionen und konnten uns an einer Zirkusvorstellung vergnügen. Während Herr Schliwka Kaffee trinkend über Abiturprüfungen brütete, erfreuten wir uns weiter an unseren überaus interessanten Workshops und der angenehm kühlen Luft in den Seminarräumen.

Nach Ende der Veranstaltung gingen wir noch quer durch Berlin und besichtigten unter anderem das Brandenburger Tor und das Reichstagsgebäude. Zum Abend fanden wir uns in einer italienischen Restaurantkette ein, die neben Pizza scheinbar auch sehr vorzüglichen Käsekuchen bot, sodass unsere Begleitperson kurzerhand drei Stücke verputzte (was nach dem langen Tag durchaus nachvollziehbar war). Gegen 23 Uhr endete unser ereignisreicher Tag im Hostel, allerdings war die Nacht den Mehrbettzimmern geschuldet erneut recht kurz.

Auch am nächsten Tag sorgte genügend Kaffee für einen Motivationsschub, sodass wir gegen 10 Uhr aufbrachen, um uns den Gendarmenmarkt und andere Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Allerdings war Vorsicht geboten, damit wir uns in den Menschenmassen nicht verloren, da das Aufnehmen schöner Fotos auch mal Zeit kostete.

Zurück am Hauptbahnhof deckten wir uns noch mit ordentlich Flüssigkeit ein und machten uns dann auf den Heimweg. Im ICE erlebten wir allerdings einen Kälteschock, aber nachdem wir überprüft hatten, dass wir nicht an den Nordpol fuhren, konnten wir die Kältewelle der überfunktionalen Klimaanlage zuschreiben. Tatsächlich war auch dieser Zug pünktlich in Dortmund, sodass wir gegen 20 Uhr bei unseren Familien waren und den mangelnden Schlaf nachholen konnten oder noch den Kirchentag besuchten.

Rückblickend können wir sagen, dass uns die Reise nach Berlin viele Erfahrungen und Erkenntnisse beschert hat und wir jedem nachfolgenden Redaktionsteam nur empfehlen können, an dem Schülerzeitungswettbewerb der Länder teilzunehmen. Trotz des Schlafmangels konnten wir viele tolle Momente mit netten Menschen erleben, die sicher auch nachhaltig in unsere Redaktion einfließen.

Viel Erfolg in den nächsten Jahren und Gratulation an die vorherige Redaktion sowie an Verena Gaffarli!

Eure Hanja Peuschel und Alexander Baran

Foto: Schliwka

Bert-Brecht-Gymnasium gewinnt Sonderpreis für Schülerzeitung

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Auch der Präsident des Düsseldorfer Landtags, André Kuper (5.v.l.), gratulierte dem Bert-Brecht-Gymnasium zum Sonderpreis. Eine Delegation aus Kirchlinde nahm an dem Empfang mit weiteren Vertretern ausgezeichneter Schülerzeitungsredaktionen teil. © Ingo Lammert