1300 Radelnde bei der Kidical Mass zeigten, wo es lang gehen sollte!

Bericht zur Kidical Mass - Samstag,18.09.2021 

Mit dem Fahrrad besser ans Ziel

Am Samstag um 12.30 Uhr starten wir in Marten am Haumannsplatz mit dem Zubringer zur Innenstadt. Versammelt haben sich knapp 30 Personen – vom Bert-Brecht-Gymnasium sind bislang nur Frau Kather und Frieda Büchter anwesend. Irgendwie sieht das nicht nach Masse aus, es ist aber ja auch nur einer von vielen Zubringern. 

Unter Polizeigeleit fahren wir los, mitten auf der Straße. Erster Halt: S-Bahnhof Dorstfeld.

Ein Blick nach hinten zeigt: Schon während der Fahrt sind es mehr geworden. Mitten auf der Strecke haben sich weitere Radler:innen angeschlossen, Erwachsene, Kinder auf ihren Rädern, Kinder in Kindersitzen und Fahrradanhängern. Nach einem kurzen Aufenthalt in Dorstfeld ist klar: Auch das Bert-Brecht-Gymnasium hat sich als Gruppe vergrößert (jetzt sind wir schon zu dritt).

Weiter geht es zum Friedensplatz, während der Fahrt strömen von allen Seiten weitere Fahrräder dazu, auf dem Friedensplatz ist es voll. 800 waren angemeldet – gekommen sind mindestens 1300 Radelnde! Was für ein Anblick. Überall sind bekannte Gesichter, vom Bert-Brecht-Gymnasium mindestens eine weitere Lehrerin, mehrere Schüler:innen.

Dann gibt es Interviews mit einigen jungen Radler:innen. Eine von ihnen ist Frieda Büchter:

„Dieses Interview war spontan, also ohne eine Probe. Es wurde unter anderem gefragt, was wir als Kinder und Jugendliche uns wünschen für Radfahrer:innen in der Stadt Dortmund. Da wurde oft wiederholt, dass wir uns mehr und auch breitere Fahrradwege wünschen und dass die Fahrradwege, wenn es welche gibt, nicht einfach im Nichts enden sollen. Besonders oft ist uns aufgefallen, dass die Fahrradwege vor allem an Hauptstraßen oder an gefährlichen Kreuzungen fehlen. Und da wir mit 10 Jahren nicht mehr auf dem Bürgersteig fahren dürfen, sondern auf der Straße fahren müssen, ist das echt eine Herausforderung an solchen Stellen. Außerdem soll noch ein Interview mit den Ruhrnachrichten folgen, in dem zum Beispiel gefragt wird, was jetzt wichtig für die Stadtplanung in Dortmund ist und welche Wünsche die Kinder am häufigsten genannt haben und am wichtigsten finden.“

Auf der Route der Kidical Mass werden immer wieder Plakate hochgehalten mit Aussagen wie: „Taten statt Worte! Die Stadt Dortmund braucht Fahrradwege“. Dies finden wir besonders wichtig, da ganz viele Kinder und Jugendliche sich nicht sicher fühlen, wenn sie Fahrrad fahren. Teilweise trauen sie sich gar nicht, längere oder gefährlichere Strecken zu fahren – wegen der vielen unübersichtlichen Stellen, gefährlichen Strecken und auch wegen unaufmerksamer Autofahrer:innen. 

Die Autos haben aber heute auf dem Innenstadtring zu warten, weil die 1300 Radelnde natürlich erst vorbeifahren müssen. Es ist schon ein tolles Gefühl, endlich mal mit Sicherheit im Stadtverkehr fahren zu können, da die Polizei ja alles gesichert hat. 

Langsam bewegt sich die Masse weiter, über den Innenstadtring fahren wir am Westentor vorbei auf die Rheinische Straße weiter zum Tremoniapark, wo die Veranstaltung langsam ausklingt. 

Nächstes Jahr werden wir auf jeden Fall wieder mitradeln.

C. Kather / Frieda Büchter

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